Bottrop hat NRW fest im Judo-Griff

Der Judo-Club 66 Bottrop e.V. ist nicht nur durch seine Bundesliga- Mannschaften eine feste Größe im deutschen Judo-Sport. Seine besondere Strahlkraft für die Region und darüber hinaus verdankt der JC 66 seiner Nachwuchsförderung. Dank guter Jugendarbeit greift der Club auch international nach Medaillen – seit vielen Jahren mit Unterstützung der ELE.

Helen Habib (l.) und Ronja Buddenkotte haben bei der Jugend-Europameisterschaft in Riga Medaillen gewonnen

Der gut 400 Mitlieder starke JC 66 hat sich ganz dem Judo-Sport verschrieben. Die Besonderheit: Ein Großteil der Judoka, die in der ersten Frauen- und Männer-Mannschaft in der Judo-Bundesliga die Bottroper Farben vertreten, sind seit der Jugend fest dabei. Bottroper Farben sind übrigens in diesem Fall gleichbedeutend mit ELE-Grün, und das schon seit mehr als zehn Jahren.

U21-Judoka beeindrucken international
Besondere Begeisterung unter Judo-Fans haben im letzten Jahr die Erfolge der U21 ausgelöst. Aktuell kommen drei 18-jährige deutsche Meister aus den Reihen des JC 66. Bei den Frauen sind das Helen Habib (bis 48 kg) sowie Ronja Buddenkotte (bis 70 kg). Und bei den Herren ist Florian Böcker in der Gewichtsklasse bis 60 kg die nationale Nummer eins seiner Altersklasse.

Zuletzt konnten sie auch international ihre Klasse unter Beweis stellen, denn alle drei waren Teil der deutschen Mannschaft bei der Europäischen Jugend-Olympiade (EYOF) der Altersklasse U19. Für Ronja ein besonderes Erlebnis: „In unserer Altersklasse ist das der größte Multidisziplinen- Wettbewerb, an dem man teilnehmen kann. Umso größer war meine Freude, dass ich für das Team Deutschland die Fahne tragen durfte.“ Das nächste Ziel haben die drei schon im Blick, sagt Ronja: „Der Fokus liegt auf der U21-Europameisterschaft.“

Nachwuchsförderung macht Höchstleistungen möglich
Woher kommt der Erfolg? Helen, die beim EYOF die Bronzemedaille erringen konnte, erklärt das im Rückblick auf ihre eigene Entwicklung so: „Der Erfolg unserer Bundesliga-Mannschaften hat mich als Jugendliche richtig motiviert, als Nachwuchs-Judoka alles zu geben.“

„Richtig Schub verliehen hat dem Nachwuchs die 2015 gestartete Initiative ‚Leistungssport in Bottrop‘. In ihr kooperieren die Stadt und Bottroper Partner wie die Sparkasse, die Gesellschaft für Bauen und Wohnen, das Einrichtungshaus Ostermann und die ELE, um junge Athletinnen und Athleten aus Bottrop auf ihrem Weg voranzubringen“, erklärt Jan Tefett, Vorstandsmitglied und Trainer im JC 66. Aktuell erhalten 17 Judoka Unterstützung aus der Initiative und gewinnen die nötigen Freiräume, um sich aufs Sportliche zu konzentrieren. Tefett: „Dabei geht es nicht darum, die jungen Sportlerinnen und Sportler wie Profis zu bezahlen, sondern sie finanziell und mit Infrastrukturhilfe – beispielsweise bei Trainingslagern oder der Physiotherapie – in ihrer sportlichen Entwicklung zu unterstützen.“

„Zudem können wir aus soliden Rahmenbedingungen heraus wirtschaften“, erklärt Tefett, „was wir der ELE als unserem Hauptsponsor zu verdanken haben. Kaum ein anderer Judo-Verein hat so eine breite Trainerbasis wie wir und kann ähnlich viel Energie in die Jugendarbeit stecken.“

Bottrop hat als Judo-Hochburg noch viel vor. Auch in der U15 werden erste Erfolge sichtbar. Und der weitere Nachwuchs? Der JC 66 freut sich auf jedes neue Gesicht, das sich im Judo versuchen will. „Im Grundschulalter mit dem Judo zu beginnen, ist genau das Richtige. Einfach mal zum Training vorbeikommen“, rät Jan Tefett.