Energiewelt
Strom und Gas sind für uns alle teurer geworden. Welche Sparmaßnahmen haben Sie bereits ergriffen? In der Emscher-Lippe-Region packen gerade alle mit an, um den Energieverbrauch zu senken: Bürgerinnen und Bürger, Städte, Unternehmen. Die ELE unterstützt mit nützlichen Tipps und Angeboten, die beim Sparen helfen.
Elektrische Heizlüfter statt Heizkörper, um Heizkosten zu sparen? Keine gute Idee, denn die Lüfter verbrauchen so viel Strom, dass es in der Regel noch teurer ist, die Wohnung damit zu heizen. Dazu kommt die Gefahr von Stromausfällen, wenn viele Heizlüfter das Stromnetz überlasten – dann wird’s auch noch zappenduster!
Als Birgit Kasten vor 20 Jahren ihre Eigentumswohnung in Bottrop bezog, war Gas noch ausgesprochen günstig. „Jetzt machen auch uns die steigenden Preise für diesen Rohstoff zu schaffen“, erzählt die ELE-Kundin. „Mein Mann und ich achten deshalb noch stärker als früher auf unseren Energieverbrauch. In erster Linie, um Kosten zu sparen. Aber auch um unseren Beitrag gegen eine mögliche Mangellage zu leisten.“
Das Ehepaar hat die Vorlauftemperatur seiner Gas-Brennwertheizung abgesenkt und reguliert die Temperatur in wenig genutzten Räumen bewusst herunter. Im Wohnzimmer sorgt der Kamin für zusätzliche Wärme. „Holz ist zwar auch teurer geworden. Aber weil wir es selbst sägen, bekommen wir es günstiger“, sagt Birgit Kasten. Doch nicht nur beim Heizen haben die Kastens ihr Verhalten geändert: Sie achten auf richtiges Stoßlüften, schalten beim Einseifen in der Dusche das Wasser aus und Kochen mit weniger Hitze. „Wir versuchen einfach, überall im Alltag selbst etwas zu tun.“ So wie Birgit Kasten und ihrem Mann geht es zurzeit fast allen Menschen in der Emscher-Lippe-Region: sorgenvolle Blicke auf die Entwicklung des Krieges, die drohende Energieknappheit, die Gas- und Strompreise – und die Frage: „Was kann ich selbst tun?“
„Obwohl die Politik jetzt mit einer Gas- und Strompreisbremse reagiert, sind wir leider von einer völligen Entspannung der Situation weit entfernt“, sagt Christian Hofmann vom Privatkundenvertrieb der ELE. „Denn erstens werden die Energiepreise weiterhin höher bleiben, als wir es bisher gewohnt waren. Und zweitens droht uns im Winter noch immer eine Gasmangellage, und auch der Strom könnte europaweit knapp werden.“ Deshalb bleibe es wichtig, dass alle miteinander jetzt überall da die Verbräuche senken, wo es geht. „Wenn wir das hinbekommen, haben wir gute Chancen, ohne Mangellage durch den Winter zu kommen.“ Und gleichzeitig hilft es jedem einzelnen, seine gestiegenen Kosten etwas abzumildern.
»Wir haben die Vorlauftemperatur unserer Gas-Brennwertheizung auf 58 Grad gesenkt und achten darauf, im Alltag gezielter zu heizen. Schließlich muss das Schlafzimmer nicht genauso warm sein wie das Bad.«
ELE-Kundin Birgit Kasten
„Viele Leute sind überrascht, dass sie mit einigen Verhaltensänderungen im Alltag erstaunlich viel Energie einsparen können“, erzählt Stefanie Seewald, die in der Marketingabteilung der ELE die aktuelle Kampagne „Gemeinsam Energie sparen. Sei dabei.“ betreut. „Und das sogar, ohne großartig an Komfort einzubüßen.“ So verbraucht etwa die Stehlampe im Wohnzimmer nach Austausch des alten Leuchtmittels gegen LED bis zu 80 Prozent weniger Strom. Und bis zu 15 Prozent Heizenergie sparen Sie schon dann einfach, wenn Sie Ihre Heizkörper mit elektronischen Thermostaten versehen. Die sind programmierbar und sorgen dafür, dass der Raum nur beheizt wird, wenn es nötig ist – und auch dann nicht mehr, als für die gewünschte Temperatur erforderlich ist. Ein, zwei Grad weniger, dafür ein dicker Pulli mehr: Auch damit lässt sich richtig viel sparen. Die Faustregel lautet: Jedes Grad Raumtemperatur weniger spart sechs Prozent Heizkosten!
„Wir haben eine große Zahl von praktischen Spartipps auf unserer Website zusammengestellt“, erläutert Stefanie Seewald. „Vom Heizen und Lüften über Kühlen, Kochen und Waschen bis hin zur Mobilität ist alles dabei, inklusive Info zur möglichen Einsparung. Wer viele kleine Maßnahmen für sich umsetzt, kann unter dem Strich einen großen Spareffekt erzielen.“
»Ich habe mir ein Messgerät angeschafft, um den Stromverbrauch im Blick zu haben. Wäsche wasche ich jetzt oft bei 30 Grad – das reicht aus. Eine Überraschung war für mich, was das Enteisen meiner großen Kühltruhe gebracht hat. Hier spare ich jetzt knapp die Hälfte an Strom.«
ELE-Kunde Florian Schumbera
Auch ELE-Kunde Florian Schumbera hat zu Hause nach Einsparmöglichkeiten gefahndet – und an etlichen Stellschrauben gedreht. „Ich habe zum Beispiel den Durchlauferhitzer im Bad auf die niedrigste Stufe gestellt und wasche Wäsche jetzt häufiger bei 30 Grad – das reicht vollkommen aus“, berichtet der Eigenheimbesitzer. „Meine Lampen habe ich schon lange auf LED umgerüstet. Aber ich achte nun noch stärker darauf, sie nicht unnötig eingeschaltet zu lassen. Das Gleiche gilt für Geräte wie den Fernseher.“
Die größte Energieeinsparung erzielt der ELE-Kunde bei seiner Fußbodenheizung. Die arbeitet dank einer neuen Steuerung deutlich effizienter als zuvor. Der Clou: Das System kann Wetterdaten aus dem Internet abrufen und das Heizverhalten entsprechend anpassen. „Bei den aktuellen Temperaturen verbrauche ich statt 30 bis 35 nur noch 16 KWh Strom pro Tag.“ Um künftig noch weniger Strom aus dem öffentlichen Netz beziehen zu müssen, hat Florian Schumbera schon das nächste Projekt auf dem Zettel: eine eigene Photovoltaikanlage.
Das Thema Energiesparen geht nicht nur die privaten Haushalte etwas an. „In einer Zeit wie dieser sind alle gefragt“, betont Christian Hofmann. „Deshalb unterstützen wir auch unsere Kunden im gewerblichen Bereich und unsere Kommunen aktiv dabei, Maßnahmen zur Energieeffizienz umzusetzen.“ Und natürlich kümmert sich die ELE auch darum, die eigenen Verbräuche zu senken: Das Licht in den Schaufenstern der ELE Center und Leuchtwerbung bleiben 18 Stunden am Tag ausgeschaltet, Baudenkmäler wie der Kugelgasbehälter am Rhein-Herne-Kanal werden gar nicht mehr beleuchtet. Zudem wird in den ELE-Gebäuden durch eine Optimierung der Heizkurven und eine Reduktion der Vorlauftemperatur Heizenergie gespart.
»Das Bad am Sportpark wurde erst vor wenigen Jahren gebaut. Hier haben wir einen modernen Standard, auch im Hinblick auf den Energieverbrauch. Um zu sparen, haben wir in Bottrop dennoch die Wassertemperatur in allen Hallenbädern um 1 Grad auf 27 Grad abgesenkt.«
Ralf Schönberger, Bottroper Sport- und Bäderbetrieb
Die Städte Gelsenkirchen, Bottrop und Gladbeck setzen ebenfalls individuelle Energiesparprogramme um. Reduzierte Raumtemperaturen in städtischen Gebäuden, geringere Wassertemperatur in den Schwimmbädern, früheres Abschalten der Flutlichtanlagen auf Sportplätzen – städtische Krisenstäbe haben alle Möglichkeiten zusammengetragen und, wo umsetzbar, auf den Weg gebracht.
Neben konkreten Energiesparmaßnahmen setzt die Stadt Gladbeck auch auf Information und Schulung: Infoveranstaltungen für die eigene Belegschaft, Schulungen für Hausmeister, Beratungsangebote für Bürgerinnen und Bürger – unter dem Motto „Gladbeck dreht runter“ sollen alle ins Boot geholt werden.
Neben den kurzfristig anberaumten Maßnahmen werden im Emscher-Lippe-Land auch bereits seit Längerem laufende Projekte weiter vorangetrieben. Ein beeindruckendes Beispiel ist auch hier wieder das Thema LED-Beleuchtung: In Gelsenkirchen etwa wurden seit dem Herbst weitere 3.000 LED-Leuchten angeschafft, die ab Ende des Jahres von der ELE im gesamten Stadtgebiet ausgetauscht werden. „Unser Ziel ist es, alle 15.000 Straßenlaternen, die noch nicht über LED-Technik verfügen, in den kommenden drei Jahren umzurüsten – zwei Jahre früher als ursprünglich geplant“, berichtet Stadtbaurat Christoph Heidenreich. Der Effekt ist enorm: Wenn alle Straßenlaternen umgerüstet sind, spart das rund 2,8 Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr – das ist etwa der Verbrauch von 900 Vier-Personen-Haushalten.
Private Hauseigentümer profitieren ebenfalls, wenn sie auf effiziente neue Technologien setzen, nicht nur bei der Beleuchtung. „Rund drei Viertel der Energie in Haushalten werden für das Heizen aufgewendet“, erklärt Christian Hofmann. „Deshalb lohnt es sich für Eigentümer, diesen Bereich ganz besonders in den Blick zu nehmen.“ Die ELE bietet zum Beispiel Wärmepumpenheizungen (siehe hier) und auch Klimageräte, die dank Wärmepumpentechnik im Winter ebenfalls zum Heizen genutzt werden können, im Rundum-sorglos-Paket an: „Die Investition in die neue Anlage übernimmt in diesem Fall die ELE“, so Hofmann. „Unsere Kunden zahlen lediglich einen monatlichen Servicepreis.“ Welche Lösung im Einzelfall am ehesten infrage kommt, ermitteln die ELE-Experten im Rahmen einer detaillierten Beratung.
Ganz kurzfristig und ohne großen Aufwand kann jeder – ob Mieter oder Eigentümer – auf jeden Fall durch Veränderungen seines Verbrauchsverhaltens eine Menge tun. Zahlreiche praktische Tipps, wie Sie selbst zu Hause Energie und Kosten sparen können, finden Sie nicht nur auf unserer Internetseite, sondern auch im neuen ELE-Kalender für das Jahr 2023. Sie erhalten ihn kostenlos in allen ELE Centern, so lange der Vorrat reicht.
Unsere Energiespartipps finden Sie hier: www.ele.de/energiesparen
Sie sind Eigentümer und möchten sich zu Möglichkeiten einer effizienten neuen Heizung beraten lassen? Dann schreiben Sie uns eine E-Mail: heizung@remove-this.ele.de
FOTOS: Sascha Kreklau, New Africa/Shutterstock, photka/Shutterstock/Montage: SeitenPlan |